Recht so
Beihilfe zum unerlaubten Weiterverkauf von Betäubungsmitteln in sechs Fällen legte das Schöffengericht in Löbau unter Vorsitz von Amtsdirektor Dr. Karl Keßelring dem 43jährigen Görlitzer Heinz E. zur Last. Im Zeitraum von Januar bis Ende April 2007 soll er als "Kurier" für seinen langjährigen Bekannten Sch. Crystal an den gesondert verurteilten Daniel S. übergeben haben. Die Mengen betrugen zweimal je 70, einmal 150 und dreimal je 50 Gramm.
Bei seinen Straftaten habe es sich um einen reinen Freundschaftsdienst unter Kumpels gehandelt, der ihm weder finanziell noch durch einen Anteil Crystal zum Eigenverbrauch vergütet wurde, versicherte der Angeklagte. Er habe sich nur deshalb dazu verleiten lassen, weil er mit Sch. schon etwa 20 Jahre befreundet war. Den Empfänger der Drogen lernte er erst jetzt kennen.
Es waren zwei völlig verschiedene Anklagepunkte, die der Staatsanwalt dem 29jährigen Danny L. zu Beginn der Hauptverhandlung am Löbauer Amtsgericht zur Last legte. Zum einen soll er am Nachmittag des 24. Juli 2008 von dem inzwischen rechtskräftig verurteilten Daniel S. 0,5 Gramm Crystal erworben haben. Der zweite Tatvorwurf umfasste eine vorsätzliche Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Am 26. November 2010, gegen Mittag, sei es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Angeklagten und seiner Lebensgefährtin Mandy S. in deren Wohnung gekommen, in deren Verlauf er sie gegen die Hüfte trat, so dass sie deutliche blaue Flecken und Hautabschürfungen davontrug. Dann habe er in seinem Jähzorn den Wohnzimmertisch demoliert.
Es war eine ganze Menge von Anklagepunkten, die das Schöffengericht am Löbauer Amtsgericht dem 27jährige Löbauer Klaus-Dieter K. zur Last legte. Dabei spielte ein weiteres Mal der Drogenring um den bereits rechtskräftig verurteilten Großdealer E. eine Rolle.
Im November 2005 soll der Angeklagte gemeinsam mit diesem 2.000 Tabletten Ecstasy von Rumburg über die Grenze aus nach Seifhennerdorf gebracht zu haben. Wenige Tage später wiederholte sich das Ganze mit erneuten 1 000 Tabletten.
Dritter Vorwurf gegen den damals noch in Großschweidnitz wohnenden K. war, dass man im April 2006 in seiner Wohnung mehrere Gramm Crystal gefunden habe. Es war offensichtlich der Rest dessen, was er im Auftrag des E. nach dessen Verhaftung am 22. April 2006 noch verkauft hatte. Aber es gab noch einen weiteren schwerwiegenden Anklagepunkt.
Im Löbauer Amtsgericht war man sich schnell einig. Es handelte sich nicht gerade um einen sogenannten dicken Fisch, der den Ermittlern im Juni vergangenen Jahres ins Netz gegangen war. Natürlich soll das angesichts der zurzeit im Gange befindlichen Zerschlagung den weit gefährlicheren, über die Oberlausitz hinaus ragenden Dealernetzes keineswegs herab gemindert werden.
Strafbar hatte sich der, übrigens im Bezug auf die Anklage voll geständige Löbauer 28jährige Marcel R. in jedem Falle gemacht. Im Rahmen einer Ringfahndung war damals gegen 6:40 Uhr auch seine Wohnung an der Georgewitzer Straße kontrolliert worden. Man wurde fündig. Fünf Tütchen mit unterschiedlichen Dosen zwischen 0,1, 0,3 und 0,5 Gram Cannabis bzw. Amphetaminen - sauber abgepackt in gefalteten "Kiffertütchen" - bewarte er damals auf.